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"Hier erfahren Sie allgemeines und spezielles über den Princess-of-Wales Sittich."







 
   

PRINCESS-OF-WALES SITTICH

Leben in Freiheit / Leben in Menschenobhut / Verhalten / Balz / Zucht und Mutationen

Weitere Namen:
englisch:

französisch:
niederländisch:
spanisch:
Blaukappensittich, Alexandrasittich
Princess-of-WalesParakeet, Princess(Alexandra`s)Parrot
Perruche d`Alexandra
Prinses van Wales Parkiet
Perico princesa
Wissenschaftlicher Name: Polytelis alexandrae (Polytelis = edel, sehr fein)
Gattung: Prachtsittiche (Wachsschnabelpapageien)
Verwandte: Schildsittich (polytelis swainsonii),
Bergsittich (polytelis antepeplus)

Namensgebung: John Gould benannte diese Vögel im Jahre 1863 nach der dänischen Prinzessin Alexandra, die durch die Heirat mit Edward VII ( Prince of Wales ) den Titel Princess of Wales erwarb.

Aussehen: Der Princess-of-Wales ist etwa 45 cm lang. Er ist am Oberkopf, welcher bei Männchen oft flacher ist, himmelblau gefärbt. Kinn, Kehle und Wangen sind rosa. Brust und Bauch sehen matt graugrün aus, die Schenkel sind rosa.

Der Rücken ist olivgrün und die Flügelenden sind gelbgrün. Der Bürzel ist bei männlichen Tieren violett, bei weiblichen blaugrau. Männchen sind meistens am spatelförmigen Ende (siehe Foto) der 3. Handschwinge zu erkennen, außerdem sind die mittleren Schwanzfedern besonders stark verlängert (ca. bis 28 cm). Die Schwanzoberseite ist bläulich olivgrün. Die Unterseite kennzeichnet eine grauschwarze Färbung mit rosaroten Säumen auf den Innenfahnen. Der Schnabel leuchtet korallenrot, die Beine sind dunkelgrau. Die Augeniris ist orangerot.
Weibchen unterscheiden sich von den Männchen durch ihre allgemein mattere Gefiederfarben sowie durch die bereits oben genannten Merkmale.

Gewicht: 90-120 g
Lebenserwartung
: 20-25 Jahre

Leben in Freiheit 

Verbreitung / Vorkommen:

Der Princess of Wales lebt in der Natur im Australischen Outback, dieses liegt in  Zentral und Westaustralien.

Freileben: Da die Vögel eine nomadische Lebensweise führen, sind sie in den trockenen Savannen Australiens vom Mensch nur sehr selten zu beobachten. Auf der Suche nach Wasser (in Abhängigkeit von eher seltenen Regenfällen) und geeigneten Futterbäumen wie Eukalyptus  und Akazien ziehen die Tiere in kleinen Trupps von 10-20 Exemplaren umher.
Bei äußerst seltenen Begegnungen mit dem Menschen zeigen sich die Vögel als wenig scheu und fliegen auch bei Störungen erst im letzten Moment auf. Oft suchen sie sich ihre Nahrung, nämlich diverse Sämereien auf dem sandigen Boden. Spinifex-Gras ( Stachelschweingras, Triochia ) und die Samen niedrig wachsender Gräser  sowie Luzerne, Hirtentäschel und Storchenschnabel ebenso wie Beeren und Blütennektar stehen auf ihrem Speiseplan. Bevorzugt am frühen Morgen und am späten Nachmittag sind sie sehr aktiv und es wird am Boden nach Nahrung gesucht, dabei wurden sie sogar schon in der Nähe von Farmhäusern gesichtet, wenn auch nicht oft. Zu diesen Tageszeiten befinden sie sich auch an den Wasserstellen.
 
 


Stachelschweingras 
 
Ekalyptus

Über das Brut- und Nistverhalten im Freiland ist laut mehrerer Quellen nichts bekannt, nur soviel , dass schon bis zu 10 Nester in einem Brutbaum gesehen wurden. Polytelis alexandrae gilt als seltene Art, die gesamte Population ist vermutlich recht klein. Laut der Organisation "Birds Australia" (www.birdaustralia.com.au) zählen Princess-of-Wales Sittiche zu den gefährdeten Arten.

Leben in Menschenobhut

Prachtsittiche sind bekannt für ihr ruhiges, ja freundliches Wesen und ihren gering ausgeprägten Nagetrieb. Sie können von einem Halter mit recht guten Vorkenntnissen in der Vogelkunde gepflegt werden, aber es gilt zu beachten, dass sie keinen zu engen Kontakt zum Halter suchen. ( keine „Schmusetiere“ ) Sie können schnell zahm und zutraulich werden, einige Exemplare bewahren allerdings zeitlebens ein gewisses Unbehagen vor der menschlichen Hand.
Die schlanke Körperform der Vögel sowie der sehr lange Schwanz und die spitz zulaufenden Flügel weisen schon rein äußerlich darauf hin, dass es sich bei Exemplaren dieser Art um exzellente, schnelle Flieger handeln muss. Die Haltungsbedingungen sollten folglich darauf ausgelegt sein, die Tiere zum Fliegen anzuregen, da sie zu den ruhigeren Arten zählen, die viel mit dem Kopf im Flügel dösen. Nicht selten wird er eben deshalb als ruhige Art beschrieben. Dies sollte nicht damit verwechselt werden, dass er keinen Ton von sich gibt, ganz im Gegenteil, vor allem männliche Exemplare können beim „Singen“ einen ohrenbetäubenden Lärm entfalten. Wenn er regelmäßig und oft fliegen kann, unterstützt durch eine im Fettgehalt leicht  eingeschränkte,  aber ansonsten sehr hochwertige Ernährung, behält dieser Sittich sehr wohl eine gute Kondition.

Bei der Haltung in einer Außenvoliere werden folgende Mindestmaße empfohlen: Länge 6 Meter, Breite 2 Meter, Höhe 2 Meter. Besser zur Geltung kommt der elegante Flug natürlich in einer weit größeren Voliere, d.h. bei den angegebenen Werten sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Obwohl der Princess-of-Wales Sittich ja in den sehr heißen und trockenen Gebieten Australiens beheimatet ist, haben sich Nachzuchttiere recht gut an unsere wechselhaften Wetterverhältnisse angepasst und werden als widerstandsfähig beschrieben, sofern ihnen im Winter ein gut isoliertes ( leicht beheiztes) trockenes, frostsicheres und zugfreies geschlossenes Schutzhaus zur Verfügung steht. Niedrige Temperaturen werden nämlich nur kurzzeitig vertragen und anhaltender Frost kann zu irreparablen Schäden führen, deshalb auch darauf achten, dass die Vögel nicht am Volierengitter hängend schlafen. Es kommt hierbei leicht zu Erfrierungen der Zehen. Da sie sich in Außenvolieren erfahrungsgemäß gerne auf dem Boden aufhalten, sollten sie regelmäßig entwurmt werden, da eine vermehrte Anfälligkeit gegenüber Fadenwürmern (Nematoden) besteht. Ferner neigen sie häufiger dazu, an einer durch Viren übertragenen Bindehautentzündung (Konjuktivitis) -Augeninfektion zu erkranken. Beides (Nematoden oder Konjuktivitis) muss rechtzeitig behandelt werden, da die Erkrankungen tödlich enden können.

Verhalten

Princess-of-Wales Sittiche können – vor allem männliche Exemplare – einen ohrenbetäubenden Lärm entfalten, weshalb sie in dieser Hinsicht für eine Wohnungshaltung oder auch eine Volierenhaltung in einem Wohngebiet nicht die beste Wahl sind. Überhaupt verfügen sie über ein beachtliches Lautrepertoire : beim Ruhen glaubt man sowas wie zwitschernde Plaudertöne, Krächz-oder gar Grunztöne zu erkennen. Wenn sie auf sich aufmerksam machen möchten wird dies mit einem schallenden Pink-Pink-Pink Rufen getan.
Oft hört man auch Laute, die sich für uns Menschen wie eine Frage anhören : O-Ha. Hierbei wird die Tonlage bei der zweiten Silbe (-Ha ) gesenkt, wodurch eben der Eindruck entsteht, der Vogel würde eine Frage stellen.
Aber auch das „Singen“ gehört zum Repertoire. Besonders das Staubsaugen regt meine Beiden zum „Singen“ an, dabei versuchen sie dann noch lauter als der Sauger zu sein. Besonders Melian bringt dann sowohl sehr tiefe Go-Go-Go Töne heraus, als auch sehr hohe, beinahe schrille Pfiffe. Was dabei herauskommt ist natürlich ein Konzert der ganz besonderen Art.

Balz

Wenn Anfang März die Balzzeit beginnt werden beide zunehmend aktiver, um nicht zu sagen übermütig, und rufen auch vermehrt bei ihren Flügen durchs Wohnzimmer. Ich kann dann auch Stumpy öfter dabei beobachten, wie sie den Melian um Futter anbettelt, ihn dabei mit Bettellauten regelrecht verfolgt. Wie es bei allen Polytelis-Arten so üblich ist, kann auch bei meinen das charakteristische Weiten und Zusammenziehen der Pupillen beobachtet werden. Ebenso kommt es bei Beiden zu einem Aufrichten der Stirnfedern, so dass eine winzige blaue Haube entsteht. ( Dies sieht eigentlich eher lustig aus als beeindruckend ) Melian verhält sich dann wie folgt: er läuft oder trippelt ganz schnell auf der Stelle –hört sich wie eine kleine Trommel an- verbeugt sich mehrere Male, dann macht er ein oder zwei Hüpfe, nebenbei erzeugt er in der Kehle noch tickende Laute, die wie eine Babyrassel klingen.

Die Zeit der Balz verläuft nicht immer ganz problemlos ab. Auch ich muss mich auf eine Veränderung im Verhalten der Beiden einstellen. Dieses veränderte Verhalten äußert sich zwar nicht mir gegenüber, aber doch zwischen den Beiden. So ist Stumpy bis zum Einsetzen der Balz doch eine recht dominante Henne, die sich gegenüber Melian gut durchzusetzen weiß, obwohl dieser doch ein wenig größer ist. In den Wochen der Balz tauschen die Beiden jedoch die Rollen und Melian verhält sich zunehmend dominanter, wenn nicht sogar ein bisschen aggressiv gegenüber Stumpy. Dabei kommt es schon einmal vor, dass er mit offenem Schnabel hinter Stumpy herjagt oder die Zwei eine heftige Auseinandersetzung austragen. Wenn mir ein derartiges „Gefecht“ zu heftig wird, greife ich schon ein, indem ich versuche, die Beiden mit irgendetwas abzulenken.
Die Balzzeit ist sicherlich keine einfache Zeit, aber es handelt sich auch um keine Verhaltensauffälligkeit, sondern sie wird ganz natürlich durch eine Veränderung des Hormonhaushaltes der Vögel ausgelöst. Es kommt zur Vergrößerung der Hoden oder Eierstöcke und vor allem bei weiblichen Tieren zur Gewichtszunahme, ebenso zu einer Steigerung des Nagetriebes. Weibchen, die sich in Brutstimmung befinden suchen jetzt verstärkt nach dunklen Löchern (Bruthöhlen), Ecken oder offenen Schubladen (Achtung!!!). Wenn man mit den Tieren nicht gerade züchten will, sollte man versuchen, den Hormonspiegel der Tiere „niedrig“ zu halten. Dazu gibt es die Möglichkeit, den Tieren andere „Umweltbedingungen“ zu suggerieren, wie etwa folgende: Man muss den Vögeln mindestens 12 Stunden ungestörte Nachtruhe am Stück in einem dunklen Raum gewähren, so dass sie weniger als 12 Stunden Tageslicht haben. Wenn man den Vögeln in der Brutstimmung eine längere Tageslichtzeit zukommen lässt, macht man ihnen glauben, dass sie genügend Zeit zur Futtersuche für die mögliche Aufzucht von Jungvögeln hätten. Ferner sollte man die Krummschnäbel nur alle zwei Wochen Baden oder Duschen lassen, denn Wasser bedeutet für sie, dass auch die Vegetation genügend Wasser hat und wachsen kann. Allerdings darf man ihnen deswegen auf keinen Fall das Trinkwasser enthalten!!! Natürlich darf man ihnen auch keine künstliche Brutmöglichkeit anbieten, wie zum Beispiel einen Brutkasten, besagte dunkle Ecken oder Nischen zum Hineinkriechen oder Ähnliches. So kann man in der Regel diese schwierige Zeit relativ gut mit Sittichen oder Papageien überstehen.

Zucht und Mutationen

Die hier zusammengefassten Informationen über die Zucht sowie über Mutationen sind aus einer Vielzahl von verschiedenen Literaturquellen zusammengetragen worden, da ich zu dieser Thematik keine eigenen Erfahrungen einbringen kann und ich keinesfalls die Absicht hege, mit meinen beiden Sittichen zu „Züchten“.

1899 erste Nachzucht in Australien
1912 erste Nachzucht in England bei kolonieweiser Haltung
1951 erstmals gelingt eine blaue Mutation in Australien (autosomal rezessiv vererbt)
1975 erste Lutino – Mutation ( gelbe Farbe) in der ehemaligen DDR
  • ferner gibt es noch weiße Farbvarianten (Albinos)

  •  auch Kreuzungen mit anderen australischen Großsittichen wurden bereits erfolgreich durchgeführt: Bergsittich, Schildsittich, Rotflügelsittich, australischer Königssittich, Amboina-Königssittich


Foto: Johanna Füreder

Foto: Johanna Füreder

Princess-of-Wales Sittiche werden als brutfreudig beschrieben, vor allem bei kolonieweiser Haltung werden bessere Zuchtresultate erzielt, wobei die Brutpaare jedoch gleichzeitig eingesetzt werden müssen. Wirklich zuchtreif sind sie erst mit 2 Jahren, auch wenn manche Exemplare schon mit einem Jahr Eier legen und brüten, so geschieht dies nicht besonders zuverlässig, derartige Bemühungen sind nicht sehr nachhaltig. In ihrer australischen Heimat befinden sich die Nester in einem hohlen Ast oder in einer Höhle eines Baumstammes, bevorzugt Eukalyptusbäume. Zur Nachzucht in menschlicher Obhut werden Nistkästen und Naturstämme empfohlen. Die Größe des Nistkastens sollte 25×25×60 (L×B×H in cm) betragen, das Einschlupfloch einen Durchmesser von 8-9cm haben. Als Bodenbelag im Nistkasten werden Sägespäne oder Torf oder morsches Holz in einer 5cm hohen Schicht genannt. Der Kasten oder die Bruthöhle sollten leicht schräg aufgehängt werden, so dass die Henne zum Gelege hinab laufen kann und nicht von oben auf die Eier hüpft und diese dabei beschädigt. Die Henne legt zwischen 3 bis 7 weiße Eier und brütet ab dem dritten Ei fest. Die Brut dauert ca. 20 Tage, wobei das Weibchen in manchen Fällen vom Männchen gefüttert wird und somit das Nest so gut wie nicht verlässt. Auch verbringen manche Männchen zusammen mit dem Weibchen viel Zeit in der Bruthöhle. 5 -6 Wochen nach dem Schlüpfen sind die Jungvögel soweit, dass sie das Nest verlassen, danach werden sie weitere 4 -5 Wochen hauptsächlich vom Männchen gefüttert, allerdings mit abnehmender Intensität. Jungvögel sind ähnlich wie adulte Weibchen gefärbt, Kopf und Bürzel sind blaugrau. Die Jugendmauser erfolgt nach 3 – 4 Monaten, die volle Ausfärbung haben sie nach 15 -18- Monaten. Die Beringung der Jungvögel erfolgt ab ca. 8 Tage nach dem Schlüpfen, der Ringdurchmesser wird mit 6mm angegeben.

   
 

 

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